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Aktuelle Entwicklungen am Entsorgungsmarkt – Widerspruch zu politischen Zielvorgaben

Pressemitteilungen

Am Freitag, 04. April 2008 fand die Mitgliederversammlung und das Regionaltreffen Sachsen/Sachsen-Anhalt der Deutschen Gesellschaft für Abfallwirtschaft e.V. (DGAW) auf dem Gelände der Mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlage in Cröbern bei Leipzig statt.



Bei der mit über vierzig Teilnehmern gut besuchten Veranstaltung wurde durch den Präsidenten der DGAW, Herrn Obermeier, über die Tätigkeiten des Jahres 2007 berichtet. Neben zahlreichen, gern angenommenen Veranstaltungen, wurde die überwiegend ehrenamtliche Arbeit der Arbeitskreise vorgestellt. Die Aktivitäten haben zur Folge, dass DGAW einer der wenigen, noch wachsenden Vereine mit einem Zuwachs von 33 % auf 255 Mitglieder unserer Branche ist. Eine repräsentative Umfrage bestätigt die hohe Zufriedenheit der Mitglieder.



In der anschließenden Regionalveranstaltung eröffneten Impulsreferate (Frau Ibiß – SITA; Herr Dr. Braun – RA; Herr Nowak – SMUL) die Diskussion zu aktuellen Entwicklungen am Entsorgungsmarkt. Die Teilnehmer sprachen sich einhellig gegen eine Benachteiligung der Entsorger im Wettbewerb um gewerbliche Abfälle aus, die mit erheblichem investivem Aufwand diese ordnungsgemäß und gesetzeskonform behandeln können. Durch die zum Teil nicht legale Ablagerung gewerblicher Abfälle in Ton- und Kiesgruben, gibt es erhebliche Auslastungsprobleme in Behandlungsanlagen, die für diese Abfälle Kapazitäten vorhalten. Es wird eingeschätzt, dass seit 2006 ca. zwei Millionen Tonnen gewerblicher Abfälle auf diese Art und Weise vom Markt verschwunden sind.

Die Teilnehmer der Veranstaltung fordern bessere Kontrollinstrumente, Gesetzesverschärfungen und Klarstellung zur Priorität des Bergrechtes gegenüber dem Umweltrecht, da die bisherigen Mechanismen weitgehend versagt haben.

Die Entwicklung neuer Strategien ist gefordert, die nicht utopische politische Zielvorgaben sondern eine planbare und realistische Entsorgungswirtschaft zum Inhalt haben.



Die Teilnehmer an der Veranstaltung konnten sich im Anschluss an die Diskussion bei einer Führung über die größte deutsche Mechanisch-Biologische Abfallbehandlungsanlage, insbesondere von der ordnungsgemäßen Verarbeitung von italienischem Hausmüll aus der Region Kampanien überzeugen. Die mit der Genehmigung verbundenen Auflagen schreiben eine Getrennthaltung der italienischen von deutschen Abfällen einschließlich der Produkte vor. Die italienische heizwertreiche Fraktion muss sofort und ohne Zwischenlagerung einer thermischen Verwertung zugeführt werden.



Die Teilnehmer waren beeindruckt über Größe, Einrichtung und Abläufe. Die Moderatoren der Regionalveranstaltung, Frau Groß und Herr Obermeier dankten dem ZAW für die Gastfreundschaft.