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DGAW-Regionaltreffen Süd-West am 28.11.2007 in Stuttgart Thermische Verwertung und/oder stoffliche Verwertung

Pressemitteilungen

Die DGAW war bei der EnBW bei ihrem Regionaltreffen Süd-West zu Gast.



Wie ein roter Faden zog sich die Gegenüberstellung einer thermischen Verwertung von Abfällen zur stofflichen Verwertung durch das Regionaltreffen Süd-West der Deutschen Gesellschaft für Abfallwirtschaft (DGAW e.V.). Zunächst stellte Prof. Dr. Martin Kranert die CO2-Bilanz abfallwirtschaftlicher Konzepte vor.

Prof. Dr. Kranert hat umfangreiche Vergleichsuntersuchungen durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass neben der getrennten Erfassung und dem Recycling stofflich verwertbarer Abfälle die Verbrennung von Restabfällen einen bedeutenden Beitrag zur Verminderung der Kohlenstoffdioxidemissionen leisten kann. Hierbei spielt jedoch die Verwertungssituation insbesondere von Abwärme am Standort der Müllverbrennungsanlage eine ebenfalls wichtige Rolle.

Prof. Kranert führte weiterhin aus, dass die energetische Verwertung heizwertreicher biogener Abfallströme hinsichtlich der CO2-Bilanz nicht generell vorteilhaft ist, sondern stoffliche Verwertungsstrategien zu gleichen CO2-Einsparungen führen können, wenn die gesamte Produktions- und Entsorgungskette, einschließlich der Substitutionseffekte betrachtet wird. Daher gilt es, insbesondere bei der Entwicklung neuer abfallwirtschaftlicher Konzepte unter dem Aspekt der CO2-Bilanz darauf zu achten, welche konkreten Randbedingungen gegeben sind, so Prof. Dr. Martin Kranert.



Dr. Michael Pförtner von der EnBW Waste Management GmbH wies ebenfalls auf die große Bedeutung des Beitrags der Müllverbrennung bei der Vermeidung von Kohlenstoffdioxidemissionen hin. Er führte aus, dass die EnBW nach dem Verkauf der Uplus und der Schließung der ISKA-Anlagen in Buchen und Heilbronn sich zukünftig nicht aus dem Abfallmarkt zurückziehen wird, ganz im Gegenteil, die EnBW wird sich im Entsorgungsbereich zukünftig auf die Verbrennung der Abfälle in konventionellen thermischen Anlagen konzentrieren. Der EnBW Konzern handelt Stoffströme von über 1 Million Tonnen pro Jahr. Bereits heute verfügt die EnBW über eine Anlagenkapazität von ca. 860.000 Tonnen pro Jahr.

Sie prüft derzeit ihre thermischen Entsorgungskapazitäten zu erhöhen.



Herr Eberle von der EnBW Kraftwerke AG erläuterte an der Entwicklung der Müllverbrennungsanlage Stuttgart Münster, die im Jahre 1965 ihren Betrieb aufnahm, wie sich in den vergangenen Jahren sowohl die Technologie als auch die Abfallströme verändert haben. In den zurückliegenden Jahren mussten neben dem Bau eines Rauchgasreinigungssystems auf der Grundlage der 17.BImSchV auch die sukzessive Erneuerung der alten Müllkessel angegangen werden, was auf Grund der dort bereits erheblichen Laufzeiten erforderlich wurde. Herr Eberle verwies darauf, dass insbesondere der stadtnahe Standort der Anlage zur Abnahme der Abwärme ein besonderer Vorteil bei der Effizienz der Anlage ist. Gleichwohl hat sich am Standort eine hohe Akzeptanz durch die umgebene Bevölkerung eingestellt.



Herr Holger Schmitz von Veolia Umweltservice GmbH Deutschland stellte die Aktivitäten der Gesellschaft in Deutschland dar. Durch den Kauf von SULO kann Veolia, international der Marktführer bei Umweltdienstleistungen in Deutschland, ein breitgefächertes Angebot an Dienstleistungen anbieten.



Dieses soll in Zukunft ausgebaut und durch eine Straffung der betrieblichen Organisation wettbewerbsfähig angeboten werden.