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3. Wissenschaftskongress „Abfall und Ressourcenwirtschaft“ 2013, 21.-22. März 2013 in Stuttgart

Der 3. Wissenschaftskongress „Abfall- und Ressourcenwirtschaft“ fand im März 2013 unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Martin Kranert an der Universität Stuttgart statt. Die knapp hundert Teilnehmer wurden im Namen der DGAW e.V. von Prof. Dr.-Ing. Gerhard Rettenberger auf der Veranstaltung willkommen geheißen.

Erstmalig gab es in diesem Jahr einen Key Note-Vortrag zu Beginn der Veranstaltung. Frithjof Finkbeiner, von der Global Marshall Plan Initiative, stellte den Anwesenden das Projekt Plant for the Planet vor. Finkbeiner plädierte dafür, dass es besonders in den Zeiten der Globalisierung wichtig ist, dass jeder Einzelne seiner gesellschaftlichen Verantwortung nachkommt: „Pflanzt Bäume denn das ist die einfachste Methode CO2 zu reduzieren! Wenn jeder Mensch nur 150 Bäume pflanzen würde, dann wären dies insgesamt 1.000 Milliarden Bäume.“ Zahlreiche Teilnehmer nutzten während des Wissenschaftskongresses die Möglichkeit, ein Baumversprechen abzugeben. Nähere Informationen zu dieser Initiative erhalten Sie hier.

Insgesamt 22 Referenten präsentierten Vorträge zu den Themen Kunststoffverwertung, Biologische Prozesse, Internationale Abfall- und Ressourcenwirtschaft, Recycling sowie Thermische Verwertung und Logistik.

Wie auch in den vergangenen Jahren wurde der Kongress außerdem von einer Posterausstellung begleitet. Auf diesem Weg hatten die Nachwuchswissenschaftler ebenfalls  die Möglichkeit ihre aktuellen Forschungsarbeiten einem interessierten Fachpublikum vorzustellen.

Zu Beginn des zweiten Kongresstages vergab Ministerialdirektor Helmfried Meinel (Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg) drei Stipendien, die dank der großzügigen Unterstützung des Ministeriums sowie der zahlreichen anderen Sponsoren vergeben werden konnten. Eine Förderung erhielten in diesem Jahr Elisa Seiler (Fraunhofer ICT), Maksim Akhmadiev (Universität Perm, Russland) und Agata Rymkiewicz (Universität Stuttgart). Frau Seiler empfängt ein Stipendium in Höhe von 3.000 Euro für die Förderung ihrer Promotion zum Thema „Hochwertige Verwertung von Faserverbundkomponenten aus Windkraftanlagen“. Herr Akhmadiev untersucht die Entwicklung der biotechnologischen Verfahren zur Altlastensanierung und erhält hierfür ein Stipendium in Höhe von 2.500 Euro. Eine Unterstützung in Höhe von 1.500 Euro bekommt Frau Rymkiewicz, die zur räumlichen Modellierung abfallwirtschaftlicher Daten in urbanen Zentren promoviert. Ihre Fallstudie beschäftigt sich mit der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba.

Weiterhin wählte eine Jury des Beirates die Preisträger des Wissenschaftspreises Abfall- und Ressourcenwirtschaft in den Kategorien „Vortrag“ und „Poster“ aus. In der Kategorie „Poster“ wurde der Wissenschaftspreis Abfall- und Ressourcenwirtschaft und ein Geldpreis in Höhe von 500 Euro an Christian Wolf von der Fachhochschule Köln für seine Arbeit mit dem Titel „Betriebsoptimierung von Abfallvergärungsanlagen mittels Online‐Messtechnik und Datenanalyse“ verliehen. In der gleichen Kategorie wurden außerdem Helmut Adwiraah von der Technischen Universität Hamburg-Harburg für seine Arbeit „Laub als Substrat zur Vergärung – Potenzialstudie für Hamburger Laubbäume“ und Benjamin Brinkmann von der Universität Duisburg-Essen für das Poster „Energetische Optimierung der Bioabfallverwertung in einer Vergärungsanlage anhand der Stoffstromauftrennung in eine Fest- und Flüssigphase“ ausgezeichnet.

Den Wissenschaftspreis Abfall- und Ressourcenwirtschaft für den besten Vortrag und einen Geldpreis in Höhe von 1.000 Euro erhielt Ann Sophie Kitzler von der HS Hannover/Universität Rostock für ihren Vortrag „Kaskadennutzung von Biopolymeren – Grundlegende Untersuchung zur Entsorgung von Biopolymeren“. Auszeichnungen in der Kategorie „Vortrag“ bekamen Dr.-Ing. Marko Burkhardt von der BTU Cottbus für seinen Vortrag „Kombinierte stoffliche und energetische Verwertung von Inkontinenzmaterial“ und Kathrin Weber von der RWTH Aachen für ihren Vortag mit dem Titel „Beeinflussung des Ascheschmelzverhaltens biogener Reststoffe durch Laugung und Additivierung“.

Mit Schlussworten von Prof. Wolfgang Klett, Vizepräsident der DGAW e.V. und von Prof. Martin Kranert (Universität Stuttgart) endete der Kongress am 22. März 2013.

Der nächste Wissenschaftskongress findet am 27. und 28. März 2014 unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Sabine Flamme an der FH Münster.

Beiträge des Kongresses:

Teil 1 Kunststoffverwertung

  • „Einfluss von biologisch abbaubaren Kunststofftüten auf THG-Emission bei der Kompostierung von organischen Abfällen“
    Dipl.-Ing. Oliver Larsen, TU Berlin
  • „Kaskadennutzung von Biopolymeren – Grundlegende Untersuchungen zur Entsorgung von Biopolymeren“
    Dipl.-Ing. (FH) Ann-Sophie Kitzler, FH Hannover/Univ. Rostock
  • „Kombinierte stoffliche und energetische Verwertung von Inkontinenzmaterial“
    Dr.-Ing. Marko Burkhardt, BTU Cottbus
  • „Betriebswirtschaftliche Perspektiven der Aufbereitung von Kunststoffkonzentraten aus gemischen Restabfällen mit dem Ziel der Rückgewinnung von Produktströmen für das werkstoffliche Recycling“
    Holger Giani, RWTH Aachen

Teil 2 Biologische Prozesse I

  • „Kohlenstofffixierung in Kompost durch mikrobielle Karbonisierung“
    Dipl.-Ing. Claus-Robert Wonschik, HS Harz
  • „Regional angepasste Konzepte für Anlagen zur Produktion eines Bodenverbesserers aus organischen Reststoffen mit Eigenschaften von Terra Preta“
    M. Sc. Jakob Hildebrandt, FH Trier
  • „Abfalltechnische Erweiterung von Bioabfallbehandlungsanlagen für die Herstellung biobasierter Produkte“
    Dr.-Ing. Marc Hoffmann, TU Darmstadt
  • „Mikro- und molekularbiologische Methoden zur quantitativen und qualitativen Erfassung von Einflussgrößen der biologischen Methanoxidation“
    M. Sc. Tobias Gehrke, Univ. Duisburg-Essen

Teil 3 Internationale Abfall- und Ressourcenwirtschaft

  • „Evaluating Investment Opportunuties in the Municipal Solid Waste Management Market in India – A Case Study“
    Benjamin Borngräber, Brucerius Law School/WHU
  • „GIS Based Modeling of Waste Management Data in Urban Areas, Case study of Addis Ababa, Ethiopia“
    Dipl.-Geogr. Agata Rymkiewicz, Univ. Stuttgart
  • „Sanierung des mit Ölprodukten kontaminierten Bodens anhand des biotechnologischen Verfahrens“
    Maksim Akhmadiev, Univ. Perm (Russland)
  • „Model-Based Strategic Planning for Sistainable Waste and Residual Resource Management in Urban Centers in Low and Middle Income Countries“
    M. Sc. Nicolas Escalante, Univ. Stuttgart

 

Teil 4 Recycling

  • „Verwertungsstrategien für Module zur solaren Energiegewinnung“
    M. Sc. Katharina Eckstein, FH Münster
  • „Permanentmagneten in Elektrokleingeräten. Möglichkeiten und Grenzen bei der Erfassung und dem Recycling“
    Dipl.-Ing. Luise Westphal, TU Hamburg-Harburg
  • „Differing Methods and Results for Experimental Analysis of Critical Metals in WEEE: Reflection on LCD & Hard Disc Drive Studies“
    Dipl.-Ing. Maximilian Ueberschaar, TU Berlin

Teil 5 Biologische Prozesse II

  • „Biogaserzeugung aus Reststoffen der Biokraftstoffproduktion – Einfluss von Spurenelementen auf die Erhöhung der organischen Raumbelastung“
    Dipl.-Ing. Thomas Schmidt, Univ. Rostock
  • „Untersuchung zum Vorkommen und zur Vermeidung pathogener Clostridien in Gärsubstraten“
    M. Sc. Beatrix Lüdecke, Univ. Rostock
  • „Untersuchung zur Bioverfügbarkeit von Spurenelementen in Biogasanlagen“
    Dipl.-Ing. Adam Feher, HAWK Hildesheim, Holzminden, Göttingen
  • „Modellentwicklung zur Qualitätsbeurteilung von Grünabfällen für die Biogasproduktion“
    Dipl.-Ing. Saskia Oldenburg, TU Hamburg-Harburg

Teil 6 Thermische Verwertung und Logistik

  • „Weiterentwicklung eines automatischen Probenehmers für die Qualitätssicherung von heterogenen Ersatzbrennstoffen“
    M. Sc. Ann Katrin Steinhoff, FH Münster
  • „Beeinflussung des Ascheschmelzverhaltens biogener Reststoffe durch Laugung und Additivierung“
    Dipl.-Ing. Kathrin Weber, RWTH Aachen
  • „Das Projekt Tray Cycling – Logistics for Urban Mining (TraCy). Vom Entsorger zum Sohstofflieferanten – eine Betrachtung aus Sicht des Supply Chain Management“
    M. Sc. Michael Morch, Fraunhofer IML Dortmund