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DGAW-Regionaltreffen Nord-West am 13.11.2007 in Bremen

Pressemitteilungen

„Dichtung und Wahrheit zur MVA und MBA“ war das Thema eines DGAW-Treffens, zu dem swb Entsorgung GmbH und DGAW-Vorstand Lutz Siewek am 13.11.2007 nach Bremen eingeladen haben.



Die mit über vierzig Teilnehmern hervorragend besuchte Veranstaltung führte zu differenzierten Einschätzungen der weiteren Entwicklung zu Markt, Mengen und Wettbewerbsentwicklung. Während Reiner Schwolow von Remondis und Andreas Nieweler von ASA e.V. zukünftig eher Überkapazitäten erwarten, gehen Dr. Thomas Grommes von swb und Holger Alwast von Prognos davon aus, dass die Marktregulierungsmechanismen zügig greifen und Fehlentwicklungen vermieden werden können.



Herr Nieweler betonte, dass sich neben der MVA auch die MBA-Technologie als fester Baustein für rund 25 % der Restabfallmengen etabliert hat und auch zukünftig ein fester Baustein sein wird. Vorteile sieht er für diese Technologie insbesondere bei den zu erwartenden Veränderungen der Wertstoffmärkte, da die MBA flexibel hinsichtlich des erforderlichen Stoffstrommanagements gefahren werden kann. Ein MBA-Sterben in Folge der Schließungen der zwei BMA-Anlagen in Baden Württemberg sieht Herr Nieweler nicht.



In der Entsorgungsbranche ist die deutliche Tendenz erkennbar, keine langfristigen Entsorgungsverträge mehr abzuschließen. Zur Finanzierung von Projekten ist es jedoch erforderlich, der Bank eine gesicherte Kapazitätsauslastung von mindestens 60 % über mindestens 10 Jahre nachzuweisen.



Neben diesen Finanzierungsschwierigkeiten ist seit 2006 als weiterer Engpass der boomende Anlagenbau zu nennen. Nicht nur in Deutschland, sondern auch weltweit gibt es eine starke Nachfrage, sodass Planungs- und Abwicklungskapazitäten auf absehbare Zeit überlastet sind.

In dieser kurzen Zeit sind die Anlagenbau-Preise so nennenswert gestiegen, dass sich viele Projekte nicht mehr rechnen lassen.

Preisdruck auf den Ersatzbrennstoffmarkt dürfte durch steigende Nachfrage ausländischer Mitverbrennungsanlagen ausgelöst werden, für die niedrige Zuzahlungspreise noch wirtschaftlich sind.



Den Teilnehmern wurde im Anschluss die Baustelle des Mittelkalorik-Kraftwerkes der swb gezeigt, wo zukünftig bis zu 226.000 t heizwertreiche Sortierreste und Gewerbeabfälle verbrannt werden und damit 220.000 MWh/a Strom erzeugt wird. Diese Anlage wird in den Standort des swb-Kraftwerkes Hafen integriert. Allein die Dimensionen des Baukörpers waren beeindruckend und auch für den Laien die Höhe der Investition nachvollziehbar.



Deutsche Gesellschaft für Abfallwirtschaft e.V. Die Teilnehmer waren von den gebotenen Darlegungen und der Besichtigung sehr angetan. Der Wunsch nach einer baldigen Wiederholung einer Regionalveranstaltung wurde mehrfach vorgetragen.



Die Vortragsfolien können auf der DGAW-Seite im Internet unter www.dgaw.net angesehen werden.